Mais in Deutschland und anderen Galaxien

© Jule Sievert

 

Aufführungen vom 12.-15. Mai 2015, 21 Uhr

 

Im Ballhaus Naunynstraße. Karten (14/8€) unter (030) 754 537 25 oder online.

 

Text Olivia Wenzel | Regie Atif Mohammed Nor Hussein | Ausstattung Petra Korink | Dramaturgie Katja Wenzel, Nora Haakh | Mit Asad Schwarz-Msesilamba, Dela Dabulamanzi, Theo Plakoudakis, Lisa Scheibner, Toks Körner, Isabelle Redfern, Atilla Oener

 

Ich bin sieben Jahre alt, klettere auf einen Baum und starre in den Himmel. So viele, schöne Lichtpunkte. Ich falle rückwärts runter und schlage mir den Kopf auf, Platzwunde. Als meine Mutter mich sieht, sagt sie: „Scheiße, bist du bescheuert.“

 

Susanne hätte Noah gerne nach seiner Geburt zu dessen Vater nach Angola gebracht. Noah war mehr ein Plan für ihren Ausbruch als etwas, was bindet. Sie wollte schon immer weg – damals aus der Enge des eigenen Elternhauses, der Begrenztheit der DDR, dann aus allen Beziehungen, in denen sie war und jetzt vor allem weg von Noah. Ihrem Sohn, den sie nicht geliebt kriegt, und der sie einfach so ans Leben fesselt.

 

Kompromisse machen Löcher in die Menschen. Diese Löcher gehen nie wieder zu. 

 

Mais ist die Geschichte von Heranwachsenden – eine Geschichte der Sehnsucht nach Anerkennung. Während Susanne provoziert, versucht Noah, nicht weiter aufzufallen – seine bloße Existenz scheint Provokation genug für andere zu sein. Susannes Rebellion wird zu Noahs Trägheit – in der die Zeit vergeht, Gegenwart erinnert und Erinnerung vergegenwärtigt wird. Dazwischen sucht Noah sich selbst, liebt andere. Wünscht sich einen Platz im Kopf der Mutter, wird Familienvater. Er zeichnet Comics, kreiert hier seine Geschichte, die noch keiner braucht – ohne Glitzer, ein fancy Staubfänger eben. In ihr würde Noah seine Mutter am liebsten auf den Mond katapultieren. Doch erst geht’s durchs gesamtdeutsche Maisfeld, bis das Mädchen Lila den beiden vors Vehikel springt. Lila liebt halbe Stunden, kleine Dinge und vor allem – wunde Punkte.

 

Und was ist die Überraschung? Es gibt keine. Nur wir hier, das ist alles. 

 

Susanne und Noah begegnen sich im Andromedanebel – zwischen ostdeutschem Punk und fliegenden Popkörnern.

 

Mais spiegelt gesellschaftliche Kontexte in fiktiven Biografien, die auch immer die eigenen, ganz persönlichen sein können und erzählt von der Unmöglichkeit des anscheinend Selbstverständlichen: der Liebe zwischen Mutter und Kind.”

veröffentlicht am 28. März 2015 in Forschungsfeld, Performance // rss

Exporting War

© HAU

 

Konzept/Regie: Hans-Werner Kroesinger
 
Mit: Judica Albrecht, Katrin Kaspar, Lisa Scheibner, Lajos Talamonti, Armin Wieser

Premiere: 3.12.2014, 20 Uhr

Weitere Vorstellungen 4.12.-20.12.2014 (abgespielt)

Weitere Infos hier: HAU

 

“Lauft nur davon, dann werdet ihr müde sterben.”
-T-Shirt zu Ehren der Predator-Drohne

 

“Seit 200 Jahren werden in einem kleinen Dorf im Schwarzwald Waffen produziert und von dort aus in die Welt exportiert. Eine Erfolgsgeschichte, die von Produkten wie Mauser bis hin zu Heckler&Koch reicht: ‘Bei Handfeuerwaffen sind wir die Innovativsten.’

 

In dem Stück Exporting War geht es um den Waffenmarkt, um einen Handel, der Konflikte entscheidet, Krisen befördert, Kriege anheizt oder beendet. Politik lässt sich nicht ohne Waffenhandel, und Waffenhandel nicht ohne Politik denken. Welche Interessen verbinden Industrie, Wissenschaft, Politik und Absatzmärkte? Welche Waffensysteme machen die neuen asymmetrischen Kriege erforderlich?

 

Nach FRONTex SECURITY setzt Hans-Werner Kroesinger mit Exporting War seine Recherchen zur europäischen Rüstungs- und Sicherheitsindustrie fort.”

veröffentlicht am 23. November 2014 in Forschungsfeld, Performance // rss

ICH BIN VIELE (die kleine Meerjungfrau)

 

“Undine, Loreley, Homers Sirenen, Arielle – die Frau mit dem Fischschwanz schwimmt seit Jahrtausenden durch unsere Mythen. In einer Mischung aus Performance, Pop-Konzert und Objekttheater untersuchen Koikate Fischbilder, Frauenbilder und die schuppigen Abgründe gesellschaftlicher Gender-, Körper- und Identitätsmodelle. Welche Erwartungen haben sich in unseren Köpfen festgesetzt, welche in unsere Körper eingeschrieben? Und wie sexy kann ein Fischschwanz sein, wo doch etwas Entscheidendes fehlt?”

 

VON UND MIT Sebastian K. König, Max von Morgen, Lisa Scheibner, Lea Walloschke SOUND The Fan, Julia Branzel, Wolfgang Zamastil PRODUKTION Lena van Ginkel

 

VIDEO KOIKATE feat. SCHAUSPIEL Lisa Scheibner MASKE Adriana Metzlaff  SOUND Thomas Press KAMERA Merle Jothe

 

Kostprobe hier: Meerhexe

Doku in Bildern: ‘ICH BIN VIELE’ in pictures

Doku ganze Peformance: Doku ‘ICH BIN VIELE’

 

29/30/31 Mai 2014, 20 Uhr, Sophiensaele Berlin

 

Mehr Infos und Reservierung unter: www.sophiensaele.com

 

 

veröffentlicht am 19. März 2014 in Forschungsfeld, Performance // rss

After Year Zero –
Geographies of Collaboration

Mein Sommerprojekt war die Arbeit am Haus der Kulturen der Welt (Bereich Bildende Kunst und Film) wo ich die Ausstellung After Year Zero – Geographies of Collaboration, sowie beide Konferenzen dazu unterstützt habe.

 

Der Fokus von After Year Zero “richtet sich (…) auf die Verflechtung europäischer und afrikanischer Geschichte im Prozess der Dekolonisierung. Im Zentrum stehen Installationen und Filme von John Akomfrah, The Otolith Group, Kader Attia, Yervant Gianikian & Angela Ricci Lucchi und Jihan El-Tahri, die die Auseinandersetzung mit der westlichen Moderne und ihren als universell gesetzten Werten repräsentieren.”

 

Kuratiert von Anselm Franke und Annett Busch in Zusammenarbeit mit den beteiligten Künstler_innen.

19. September – 24. November im Haus der Kulturen der Welt.

veröffentlicht am 29. Juni 2013 in Forschungsfeld // rss